Dienstag, 18. Mai 2010

Fussweg Jakobsweg - Tag 1 in Pamplona

Eigentlich war dieser 15. Mai nicht als Wandertag geplant. Eigentlich bedeutet, dass ich die Rechnung ohne die Spanischen Städteplaner gemacht habe. Nachdem ich eine etwas längere Anreise über Madrid hinter mir hatte, war eigentlich geplant, die ca 6 km Luftlinie zwischen dem Flughafen von Pamplona und der Stadtmitte ´mal eben´ zu Fuss zu bewältigen. 


Nur fand sich nirgendwo ein Fussweg, fast alle Wege endeten an Strassen mit Fussgängerverboten oder Autobahnen. Also entschied ich mich für einen kleinen Umweg, der dann nach dem Überqueren eines Autobahnkreisels auch tatsächlich nach Pamplona führte. Allerdings hatte ich danach meine ersten 18 km Fussweg zu verzeichnen. Bei 9° Celsius bestand jedoch kein Grund zum Schwitzen.

Pamplona überraschte mich am Anfang damit, dass die Stadtmitte nahezu unerreichbar erschien. Ich durchquerte einige Vororte, bis ich - ganz plötzlich vor der Kathedrale stand. Jetzt galt es nur noch, die im Pilgerführer so gepriesene "Casa Paderborn" zu finden. Nach dem dritten Versuch fand ich dieses kleine Häuschen mit Blumen in den Fenstern und dem weniger freundlichen Schild "Ausgebucht" an der Tür. Die Herbergseltern schienen in einem ordentlichen Stress zu sein, konnten mich deshalb auch nur mit sehr wenigen Worten zur städtischen Herberge weiterschicken.

Diese widerum entpuppte sich als das erste positive Highlight dieses zweiten Anlaufes: In einer Umgebauten Kirche fanden sich in zwei Ebenen Schlafsäle für ca 112 Pilger und eine Grossräumige Küche in einer dritten Etage. 
Nachdem ich mir einen schönen Platz ausgesucht hatte, machte ich mich gleich auf den Weg in die Küche, um mir ein Abendessen zuzubereiten. Ich hatte mir zuvor in einem Supermarkt vier Scheiben  frischer Leber organisiert, die jetzt schnellstmöglich verarbeitet werden mussten. Der Begrüssung in der Küche folgte sofort die Einladung eines Italienischen Päarchens, doch die überschüssigen Nudeln aufzuessen. Nach einigem handel gab es anschliessend für mich Leber mit italienischer Pasta. Dafür labte sich dann der Esssaal an meinem Rotwein. Der erste Eindruck war somit perfekt.



Das sollte sich mitten in der Nacht etwas relativieren. Ab drei Uhr fing die Fraktion der "Nachtpilger" an, sich hektisch auf den Tag vorzubereiten. Mit Schlachrufen und Gesängen machte man sich gegenseitig Mut für die kommenden Herausforderungen. Bis um Sechs Uhr war die Herberge nahezu leer - endlich Gelegenheit, die Augen nochmals für zwei Stunden schliessen zu können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen