Donnerstag, 19. Januar 2012

21.04.2011 Ruhetag in Caldas de Reis

Nein, heute ist nicht Freitag! Wie kamen wir überhaupt in den letzten Tagen dazu, uns um diesen einen Tag zu täuschen? Nun ja, reden wir also von dem heutigen Donnerstag, dessen größten Irrtum wir hiermit aufgeklärt haben!


Den Morgen beginnen wir mit einer kleinen Rundtour durch Caldas de Reis. Es gibt hier viel zu sehen. Vor Allem aber gibt es in einer nahegelegenen Pastelleria ein gutes Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft. Auch kann ich mir endlich einen Bleistiftspitzer und ein Radiergummi kaufen. Beides hatte ich in den ersten Tagen sehnsüchtigst vermisst. Nach der Besichtigung der heißen Quellen fehlt uns für die erste Sightseeingrunde nur noch die schöne Römerbrücke, über die wir von unserem Hotelzimmer aus die Pilger ziehen sehen. Während ich ein paar Fotos mache organisiert P. in der nahegelegenen Pilgerherberge die Stempel für unsere Pilgerpässe. Dann habe ich plötzlich das Gefühl, dass uns heute eigentlich Joao und Joana über den Weg laufen müssten. Ich drehe mich langsam in Richtung des einlaufenden Pilgerstromes und sehe direkt vor mir unsere beiden portugiesischen Freunde! Welch eine freudige Begegnung! Wir setzen uns schnell zusammen vor der Bar an der Brücke hin und erzählen intensiv miteinander! Joana leidet. In ihrem linken Schienenbein hat sich eine Nervenentzündung gebildet, die ihr ernsthafte Probleme macht. Sie läuft nur noch schleppend und ist offenbar reif für einen Ruhetag! Es fällt P. und mir nicht schwer, die beiden auf eine Pause an diesem Ort einzuschwören. Während wir in der bar spanisches Mensch Ärgere Dich nicht spielen, rumort es offenbar heftig in Joaos Kopf. Ihrem knapper Zeitplan zufolge müssten sie heute noch deutlich weiterkommen, wenn sie bis Samstag in Santiago de Compostela ankommen wollen! Letztlich steigen beide in ein Taxi ein, um darin die angestrebte Tagesetappe zu beenden. Wir verabschieden uns herzlich. Denn jetzt ist sicher, dass wir uns sobald nicht mehr sehen werden.

Zurück im Hotel schreibe ich noch ein wenig Tagebuch, während P. sich spanische Spielfilme ansieht. Auch genießen wir noch kurz den Hotelgarten, nur Schwimmen wollen wir beide heute nicht.

Am Abend möchte P. immer noch nicht aus dem Hotelzimmer. Also gehe ich alleine essen. Fleisch mit galicischen Pommes Frites (Grob geschnitten) und ein Rotwein sollen heute genügen. Noch ein wenig die ersten zwei Tage unserer Pilgerreise mit dem iPad bloggen und dann geht's auch schon wieder nach Hause in's Hotel. Nach spanischem Knigge habe ich erst kurz nach Neun mein Abendessen eingenommen, bin somit erst um zehn wieder in dem Zimmer. P. liegt immer noch vor dem Fernseher! Ich kann sie davon überzeugen, noch ein wenig an ihrem mitgebrachten Bocadillo mit Käse und Paprika zu knabbern und bald danach schlafen wir tief und fest.

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